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BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle): Das BAFA ist eine Bundesbehörde mit Sitz in Eschborn, die dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unterstellt ist. Sie regelt unter anderem die Vergabe der Fördermittel im Rahmen der BEG EM.

BAP (BIM-Abwicklungsplan; engl. BEP – BIM Execution Planning): Der BIM-Abwicklungsplan ist ein Dokument, in dem alle Vorgaben rund um die Gebäudedatenmodellierung (BIM) festgeschrieben sind. Er beinhaltet vielfältige Informationen, z. B. zur Rollenverteilung der Projektbeteiligten, Richtlinien für die digitale Umsetzung von Objekten sowie Hinweise zur Qualitätssicherung. Als Basis für dieses Dokument dienen die Auftraggeber-Informations-Anforderungen (AIA).

BCF (BIM Collaboration Format, dt. BIM-Kollaborationsformat): Das BIM-Kollaborationsformat ist ein offenes Dateiformat und Kommunikationsmittel, mit dem im Prozess der Gebäudedatenmodellierung (BIM) zwischen den Projektbeteiligten Informationen, z. B. zur Problembehebung, ausgetauscht werden können. Wie der Name schon sagt, ist es vor allem relevant für den kollaborativen Aspekt von BIM-Projekten. Das Format kann über verschiedene BIM-Modell hinweg verwendet werden.

BECCS (Bioenergy with Carbon Capture and Storage, dt. Bioenergie mit CO₂-Abscheidung und -Speicherung): BECCS ist ein technisches Verfahren, bei dem CO₂, das bei der Verwertung von Biomasse in industriellen Prozessen entsteht, aus der Luft abgeschieden und unterirdisch gespeichert werden soll. Gemeinsam mit CCS, CCU, DAC und PyCCS  wird BECCS als eine Möglichkeit gehandelt, für negative Emissionen zu sorgen. Neben den generellen Unklarheiten bezüglich solcher Verfahren kommt speziell bei BECCS die Problematik hinzu, dass die verwendete Biomasse häufig in Form von Energiepflanzen angebaut wird. Dadurch werden Flächen belegt, die auch von Wäldern eingenommen werden könnten, die ebenfalls CO₂ speichern.

BEG (Bundesförderung für effiziente Gebäude): Das BEG ist ein Förderprogramm der Bundesregierung für Wohn- und Nichtwohngebäude, um die Energieeffizienz von Neu- und Bestandsbauten zu steigern. Sie ist z. B. für klimafreundliche Heizungsanlagen, Gebäudehülle und Anlagentechnik gedacht ist. Übergeordnetes Ziel ist es, bis 2045 Klimaneutralität im Gebäudebestand zu erreichen. Die Förderung ist in vier Teilprogramme gegliedert.

BEHG (Brennstoffemissionshandelsgesetz): Das BEHG ist ein deutsches Bundesgesetz, das die Bepreisung für das in Verkehr bringen von Brennstoffe regelt. Es handelt sich um eine ergänzende Regelung zum Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz (TEHG), der nationalen Umsetzung des Europäischen Emissionshandels (EU ETS). Grundlage ist auch hier der Handel mit CO₂-Zertifikaten. Einer der Unterschiede besteht jedoch darin, dass nach dem TEHG Unternehmen Zertifikate benötigen, um CO₂ zu emittieren, während nach dem BEHG Zertifikate bereits fällig werden, wenn Brennstoffe auf den Markt gebracht werde.

BIM (Building Information Modeling, dt. Gebäudedatenmodellierung): BIM ist eine Modell basierende Planungsmethode, die die Digitalisierung der Baubranche vorantreiben soll. Mithilfe von BIM-fähiger Software kann ein virtuelles Bauwerk detailliert gestaltet, kollaborativ bearbeitet und von Planung über Erstellung bis zur Nutzung gemanagt werden. So kann u. a. der Ressourceneinsatz eines Projekts optimiert werden.

Blauer Engel: Der Blaue Engel ist ein Umweltzeichen der Bundesregierung, durch das einem Produkt eine gewisse Umweltfreundlichkeit über den gesamten Lebenszyklus hinweg bestätigt wird. Neben Faktoren, die die Umwelt beeinflussen, wie z. B. die Höhe der Emission, spielen bei der Vergabe auch gesundheitliche Aspekte wie Schadstoffarmut eine Rolle. Zudem fließen inzwischen Kriterien mit ein, die sich auf die Arbeitsbedingungen am Herstellungsort beziehen. Vergeben wird das Zeichen für eine Vielzahl von Produkten, von Staubsaugern über Reinigungsmittel bis zu Papiererzeugnissen.

BMB (Biomassenbilanz): Die Biomassenbilanz ist ein Verfahren im Sinne der Kreislaufwirtschaft, bei dem in der Herstellung von z. B. Dämmstoffen fossile Rohstoffe teilweise durch nachwachsende Rohstoffe ersetzt werden. Der Anteil an Biomasse im fertigen Produkt wird berechnet und zertifiziert. Zu den verwendeten nachwachsenden Rohstoffe zählen Bio-Naphtha (Bio-Leichtbenzin) und Biomethan aus organischem Abfall, landwirtschaftlichen Erzeugnissen oder pflanzlichen Ölen.

BNB (Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen): Das BNB ist ein Zertifizierungssystem zur ganzheitlichen Bewertung von Nachhaltigkeitsaspekten für Verwaltungs- und Büroneubauten, Unterrichts- und Laborgebäude sowie Außenanlagen. Es wurde vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung in Kooperation mit der DGNB entwickelt. Bewertet werden keine Einzelmaßnahmen, sondern die komplette Gebäudequalität, anhand der der Abstufungen Gold, Silber und Bronze. Langfristig soll es für alle Gebäudetypen Module für Neubau, Komplettmodernisierung sowie Nutzen und Betreiben geben, sodass das BNB mehrfach angewendet werden kann.

BNK (Bewertungssystem Nachhaltiger Kleinwohnhausbau): Das BNK ist ein Zertifizierungssystem zur ganzheitlichen Bewertung von Nachhaltigkeitsaspekten für Ein- bis Fünffamilienhaus-Neubauten. Es wurde von zahlreichen Akteuren aus Wissenschaft, Wohnungsbau und Politik entwickelt. Kriterien dieses Systems sind z. B. die Flächeninanspruchnahme eines Wohngebäudes, Flexibilität bezüglich neuer Nutzungsansprüche sowie Barrierefreiheit. Das BNK ist eine akkreditierte Zertifizierungsstelle für das QNG.

BNW (Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e. V.): Der BNW ist ein Verein mit Mitgliedsunternehmen aus verschiedenen Branchen, deren gemeinsamer Nenner sozialverträgliches und ökologisches Wirtschaften ist. Zu den Aktivitäten des Vereins gehört vor allem die Realisierung verschiedener Projekte, zum Beispiel im Verbund mit anderen Ländern die Gründung eines europäischen Dachverbandes für nachhaltige Unternehmen oder die Umsetzung von Lernorten zum Thema Kreislaufwirtschaft. Darüber hinaus beschäftigt sich der BNW beispielsweise mit den Themen Digitalisierung, Lieferketten und Nachhaltigkeitsberichten.

BREEAM (Building Research Establishment Environmental Assessment Methodology, dt. etwa „Methodik der Umweltbewertung der Einrichtung für Bauforschung“): BREEAM ist ein britisches Zertifizierungssystem zur ganzheitlichen Bewertung von Nachhaltigkeitsaspekten für zahlreiche Gebäudetypen und ganze Standorte. Neben der DGNB- und LEED-Zertifizierung ist es in Deutschland am häufigsten vertreten. Angeboten wird BREEAM hierzulande vom TÜV SÜD. Auf einer Skala von 0 bis 100 können verschiedene Exzellenzgrade erreicht werden, von „ausreichend“ bis „herausragend“.

BRW-RL (Bodenwertrichtlinie): Die Bodenwertrichtlinie ist ein Kriterium für die Ermittlung des Marktwerts von Immobilien (Immo WertV). Sie wird z. B. bei der Berechnung der Grundsteuern, der Ermittlung von Verkaufspreisen für Immobilien oder der Festlegung von Entschädigungen bei Enteignungen verwendet. Sie gilt für alle Arten von Grundstücken, einschließlich landwirtschaftlicher Flächen, Waldflächen, Gewerbe-, Industrie- sowie Wohngebieten.

BSH (Brettschichtholz, auch: Leimholz): Brettschichtholz ist ein stabförmiger Holzwerkstoff, der aus mindestens drei verleimten Schichten besteht. Die Holzfasern der übereinander geschichteten Bretter weisen im Gegensatz zum Brettsperrholz (BSP) in dieselbe Richtung, sie sind also faserparallel verklebt. Vorteil dieses Holztyps ist u. a., dass er tragfähiger und weniger rissanfällig ist als Holzbalken aus einem Stück. Verwendung findet BSH als Stütze, Träger, Balken oder Säule für das Gebäudeskelett.

BSP (Brettsperrholz, auch: Leimholz): Brettsperrholz ist ein flächiger Holzwerkstoff, der aus mindestens drei verleimten Schichten besteht. Die Holzfasern der übereinander geschichteten Bretter weisen im Gegensatz zum Brettschichtholz (BSH) in unterschiedliche Richtungen, sie sind also in einem rechten Winkel zueinander verklebt. Vorteil dieses Holztyps ist u. a., dass durch die überkreuzte Anordnung der Schichten Feuchtigkeitsänderungen nicht zu erheblichen Quell- und Schwindungsvorgängen im Holz führen. Verwendung findet BSP vor allem als raumbildendes Element (Wände oder Böden) und wird daher überwiegend mit großen Abmessungen angefertigt.

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C2C (Cradle to cradle, dt. „Von der Wiege zur Wiege“): C2C ist zum einen ein Ansatz für eine konsequente Kreislaufwirtschaft ohne Abfälle, zum anderen eine gleichnamige Organisation und ein Zertifizierungssystem. Der Hauptgedanke dahinter besteht darin, dass Nährstoffe bzw. verwendete Ressourcen in biologische Kreisläufe zurückgeführt oder in technischen Kreisläufen gehalten werden. Im Vergleich zur Ökobilanz beschreibt C2C einen strengeren Ansatz, ressourcenschonend zu wirtschaften.

CAD (Computer Aided Design, dt. rechnerunterstütztes Konstruieren): CAD ist eine Software, mit der zwei- oder dreidimensionale Modell von Produkten aller Art erstellt werden können, beispielsweise von Gebäuden. Es wird in Architektur, Ingenieurwesen, Maschinenbau, Produktentwicklung und Fertigung angewendet und bietet den Vorteil, dass kein physischer Prototyp gebaut werden muss, um bestimmte Situationen zu simulieren. Die durch die Software anfallenden Daten lassen sich mit einem Produktdatenmanagement (PDM) verwaltet.

CC (Carbon concrete, dt. Carbonbeton): Carbonbeton ist ein Verbundswerkstoff, der aus Beton sowie Kohlenstofffasern besteht. Er kann unter anderem mithilfe des CCU-Verfahrens hergestellt werden. In der aktuellen Fachliteratur kommen verschiedene weitere Begriffe für Varianten dieses Werkstoffes vor, z. B. CPC (Carbon pressed concrete), CRC (Carbon reinforced concrete) oder Textilbeton. Gemeinsam ist ihnen, dass sie eine Alternative zu herkömmlichem Beton mit emissionsintensivem Zement als Verbundwerkstoff darstellen.

CCS (Carbon Capture and Storage, dt. CO₂-Abscheidung und -Speicherung): CCS ist ein technisches Verfahren für das Erreichen von negativen Emissionen, bei dem aus der Atmosphäre entnommenes (abgeschiedenes) CO₂ dauerhaft unterirdisch gespeichert wird, zum Beispiel in leeren Gasfeldern, Gesteinsschichten oder auf dem Meeresboden. Nach der Abscheidung soll das CO₂ komprimiert und über Leitungen oder in Tanks zu einer Lagerstätte transportiert werden. Das CO₂ wird im Gegensatz zum DAC-Verfahren ausschließlich aus industriellen Prozessen, z. B. in Energieversorgungsanlagen, entnommen.

CCU (Carbon Capture and Utilization, dt. CO₂-Abscheidung und -Verwendung; auch Carbon Dioxide Utilization (CDU)): CCU ist ein technisches Verfahren für das Erreichen von negativen Emissionen, bei dem CO₂ entweder aus einem industriellen Prozess oder direkt aus der Atmosphäre aufgenommen wird, um es einer weiteren Nutzung zuzuführen. Am Ende der nachfolgenden Nutzungen gelangt das CO₂ in der Regel trotzdem in die Atmosphäre, sodass dieses Verfahren nur bedingt einen Beitrag zur Verminderung der Emission leistet, aber dafür Teil einer Kreislaufwirtschaft sein kann. Ein mögliches Anwendungsgebiet ist die Herstellung von Rohstoffen für die Bau- und Zementindustrie (CC).

CDR (Carbon Dioxide Removal, dt. negative CO₂-Emissionen): siehe NETs

CEM: CEM ist eine Normbezeichnung (EN 197–1) für verschiedene Zementtypen. Nach ihren Hauptbestandteilen werden sie in fünf Hauptkategorien unterteilt, die wiederum in Unterkategorien gegliedert sind. Alle Typen enthalten Zementklinker, bei dessen Herstellung sehr viel CO₂ freigesetzt wird. Die EN 197 gliedert Zementtypen zudem nach ihrer Festigkeit, also danach, wie schnell das Material erhärtet.

CFF (Circular Footprint Formula, dt. etwa „Formel für den ökologischen Fußabdruck“): CFF ist eine Berechnungsmethode aus der PEF-Bewertung. Genauer untersucht wird damit, wie sich das Recyclen und Wiederverwenden von Rohstoffen im Sinne einer Kreislaufwirtschaft auf die Umwelt auswirkt. Eine mögliche Berechnung besteht darin, drei Material-Typen im Hinblick auf Ressourceneinsatz und Emissionen zu betrachten: die neu gewonnen Rohstoffe sowie die recyclten Rohstoffe für die Herstellung eines Produkts und diejenigen Rohstoffe, die wiederum nach dem Recyclingprozess des fertigen Produkts verwendet werden können.

CLT (Cross Laminated Timber, dt. Brettsperrholz): siehe BSP

CMEPD (Circularity Module for Environmental Product Declaration, dt. etwa „Module für zirkuläre Wertschöpfung in Umwelt-Produktdeklarationen“): CMEPD ist ein standardisiertes Datenblatt, das die EPD um Informationen zum Recyclingpotenzialen von Bauprodukten und Baustoffen ergänzt. Zuvor hatte diese Information gefehlt und es war für Hersteller nicht absehbar, was mit Materialien nach ihrer Nutzung passiert. Für die CMEPD wurden Informationen von Recycling- und Entsorgungsunternehmen gesammelt, um verlässliche Aussagen über End-of-Life-Daten (EoL-Daten) zu erhalten.

CPR (Construction Products Regulation, dt. EU-Bauproduktenverordnung): CPR ist eine EU-Verordnung mit dem Inhalt, dass Bauprodukte bestimmte Eigenschaften im Hinblick auf Gesundheit, Sicherheit und Umweltschutz erfüllen müssen. Die Verordnung gilt für eine Reihe von verschiedenen Erzeugnissen, z. B. für Kabel und Leitungen, Dämmstoffe, Holz- sowie Betonelemente. Ein wichtiges Kriterium im Hinblick auf die Sicherheit ist die Feuerfestigkeit. Weitere Kategorien, für die zu erfüllende Kriterien festgelegt wurden, sind u. a. die mechanische Festigkeit, die nachhaltige Nutzung von Ressourcen sowie der Schallschutz.

CSRD (Corporate Social Responsibility Directive, dt. Unternehmens-Nachhaltigkeitsberichterstattung): Die CSRD ist eine EU-Richtlinie, die die Verpflichtung zur Nachhaltigkeitsberichterstattung auf kapitalorientierte, kleine und mittelständische Unternehmen sowie auf große Unternehmen unabhängig von deren Kapitalmarktorientierung ausweitet. Zuvor waren von einer solchen nicht-finanziellen Berichterstattung nur große, kapitalmarktorientierte Unternehmen betroffen (siehe NFRD). Die Richtlinie muss bis Anfang Juni 2024 in nationales Recht umgesetzt werden und soll je nach Unternehmenstyp bereits für das Geschäftsjahr 2024 gelten.

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